Wasserstoff wird als Kernelement der Energiewende angesehen. Eine aktuelle Befragung von EUPD Research beleuchtet die Sicht privater Haushalte auf den Einsatz von Wasserstoff im Alltag. Der Großteil sieht den Einsatz von Wasserstoff im Alltag eher auf lange Frist und stärker im Bereich der Mobilität verankert. Die hauptsächlichen Barrieren beziehen sich überwiegend auf alltagsrelevante Themen wie ein unzureichendes Angebot an Fahrzeugen auf Wasserstoffbasis und entsprechender Tankstelleninfrastruktur. Die Untersuchung ist Teil des diesjährigen Energiewende Awards, der an herausragende Energieversorger der DACH-Region vergeben wird.
Bonn. Mit der Verabschiedung der Wasserstoffstrategie im Juni 2021 hat die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für weitere Forschungsprojekte und praktische Anwendungen gesetzt. Mit einem Gesamtbudget von neun Milliarden Euro soll entsprechend die Marktfähigkeit von Wasserstoff in Deutschland erreicht werden.[1] Während die staatliche Strategie zunächst Pilotprojekte der Wissenschaft und der Wirtschaft fokussiert, liefert eine aktuelle Befragung unter gut 500 Hausbesitzern durch das Bonner Beratungshaus EUPD Research Einblicke in die Bewertung des Themengebietes Wasserstoff aus Sicht privater Haushalte. Mit einem Anteil von 64 Prozent der Befragungsgruppe legen die Ergebnisse offen, dass die Mehrzahl den Einsatz von Wasserstoff als Speichermedium im Haushalt in der langen Frist, d.h. fünf Jahre und länger, als realistisch ansieht. In Bezug auf die Wasserstoffmobilität ist knapp ein Drittel der Befragten überzeugt, dass sich diese Technologie bereits mittelfristig in Deutschland etablieren kann.
Die positive Sicht auf Wasserstoff hinsichtlich des Einsatzes in der Mobilität zeigt sich gleichermaßen in der Bewertung unterschiedlicher Aussagen der Befragungsgruppe. Mehr als jeder zweite Befragte stimmt hier der Aussage zu, dass Wasserstoff zukünftig einen verstärkten Einsatz in der Mobilität erfahren wird. Dem gegenüber besitzen die befragten Haushalte ein klares Verständnis davon, wie umfänglich Wasserstoff auch im Haushalt eingesetzt werden kann. Weniger als ein Fünftel der Befragungsgruppe sehen den Einsatz von Wasserstoff auf den Strombereich begrenzt. Die Verwendung von Wasserstoff wird von immerhin 45 Prozent der Haushalte für die saisonale Speicherung als unumgänglich beschrieben und gleichzeitig sehen 44 Prozent der Befragten im Wasserstoff das Speichermedium, um Energieautarkie zu erreichen.
Im Kontext des Einsatzes von Wasserstoff im privaten Haushalt beziehen sich die stärksten Barrieren wiederum auf den Bereich der Mobilität. Mit einem Anteil von nahezu zwei Dritteln an der Befragungsgruppe wird die bislang zu geringe Auswahl an Fahrzeugen bzw. Wasserstoffspeichern und damit in Zusammenhang stehend zu wenige Tankstellen angeführt. Hohe Anschaffungskosten für Produkte auf Wasserstofftechnologie und hohe Sicherheitsanforderungen werden bei mehr als der Hälfte der Befragten als Barriere angesehen. Bedenken in Bezug auf die Sicherheit der Technologie oder den potentiell wirtschaftlichen Betrieb werden hingegen lediglich von 34 bzw. 30 Prozent geäußert.
„Wenngleich die Wasserstofftechnologie bislang in alltagsrelevanten Produkten der privaten Haushalte keine Rolle spielt, zeigen die Befragungsergebnisse eine klare Einschätzung zur hohen Bedeutung von Wasserstoff für deren energetische Zukunft.“, kommentiert Dr. Martin Ammon, Geschäftsführer der EUPD Research.
Bereits zum fünften Mal werden im Rahmen der Innovationsplattform „The smarter E Europe Restart 2021“ am 7. Oktober 2021 die innovativsten Energieversorger mit dem Energiewende Award ausgezeichnet. Der Award richtet sich an Energieversorger, die mit ihrem Engagement im Besonderen die Energiewende in der DACH-Region vorantreiben. Initiatoren des Projektes sind das DCTI Deutsches CleanTech Institut, The smarter E Europe und EUPD Research. Der Energiewende Award wird bereits im dritten Jahr in Folge von unserem Partner Vaillant unterstützt.
Aus den Blickwinkeln von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik betrachtet die „Green Hydrogen Conference“ am 20. Juli 2021 das Themengebiet Wasserstoff. In der Wasserstoffbranche ist die Stimmung optimistisch: Die Technologie ist reif für den Markt. Die Online-Konferenz von „The smarter E Europe“ wird die regulatorischen, wirtschaftlichen und umwelttechnischen Aspekte unter die Lupe nehmen und untersuchen, wie der Energieträger Wasserstoff den hohen Erwartungen, nämlich Schlüssel für ein klimaneutrales Wirtschaftssystem zu sein, gerecht werden kann.
Weitere Informationen zum Energiewende Award finden Sie unter www.energiewende-award.de. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Saif Islam, unter +49 (0) 228 97143-20 oder islam[at]energiewende-award.de.
[1] https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/energiewende/wasserstoffstrategie-kabinett-1758824