Bonn. Die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge haben im Jahr 2021 ein deutliches Wachstum gezeigt. Nach aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes erreichte im November der Anteil an reinen Elektroautos an den Pkw-Neuzulassungen erstmals die 20 Prozentmarke. Mit gut 40.000 E-Autos wurden damit im November mehr E-Autos als je zuvor in einem Monat in Deutschland neu zugelassen.[1] Zum Jahresende wird ein Bestand an Elektro-Pkw von etwa 650.000 Fahrzeugen erwartet.
Nach den Plänen der neuen Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2030 bereits 15 Millionen reine Elektroautos auf den deutschen Straßen unterwegs sein.[1] Dieser ambitionierte Wachstumspfad geht mit einem gleichermaßen hohen Bedarf an Ladeinfrastruktur sowohl im öffentlichen, halb-öffentlichen und privaten Bereich einher.
Der bisherige Boom an Investitionen in Ladestationen stützt sich insbesondere auf das mittlerweile gestoppte Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und führte dazu, dass sich binnen kurzer Zeit ein Massenmarkt für Ladestationen in Deutschland etablieren konnte, der deutlich über die bisher erreichten Zulassungszahlen an E-Autos hinausgeht. Im Oktober 2021 umfasste das deutschlandweite Angebot von über 200 Anbietern knapp 900 Produkte. Die Anzahl an verfügbaren Modellen nimmt noch immer stetig zu. In der aktuellen Studie „Marktmonitor Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Deutschland 2021“ zeigt der Bonner Markt- und Wirtschaftsforschers EUPD Research, dass die Hälfte der aktuellen Modelle sich sowohl für den privaten, halb-öffentlichen als auch den öffentlichen Raum eignen. Das gegenwärtige Angebot an Ladestationen wird hierbei von AC Wallboxen dominiert.
In dem noch jungen Markt der Elektromobilität agieren Installateure durch den stark wachsenden Markt für Ladestationen aktuell sehr bedarfsabhängig, wie die Untersuchungsergebnisse des „Marktmonitor Ladestationen“ belegen. Mit durchschnittlich 81 Prozent dominiert in 2021 der Produktkauf nach Kundennachfrage. Die Beschaffung höherer Stückzahlen zu geringeren Stückkosten oder der Produktkauf zur Lagerhaltung, liegt bislang lediglich bei einer Minderheit der Installateure vor. Gleichermaßen warten lediglich fünf Prozent der Installateure auf Sonderangebote oder Rabattaktionen, um ihre Bestellungen für Ladestationen zu tätigen. Das Verhalten der befragten Installateure spiegelt aber auch den aktuellen Markt wider, der aufgrund der hohen Kundennachfrage und den sich erst aufbauenden Produktionskapazitäten auf Seiten der Hersteller derzeit von längeren Lieferzeiten und -engpässen geprägt ist.
„Mit dem weiteren Wachstum der Elektromobilität in Deutschland erwarten wir mittelfristig einen förderunabhängigen Markt für Ladestationen. Entsprechend wird sich auch das Beschaffungsverhalten der Installateure verändern“, kommentiert Christine Koch, Studienleiterin des Marktmonitor Ladestationen bei EUPD Research.
Über den „Marktmonitor Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Deutschland 2021“
Der Marktmonitor Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Deutschland 2021 ist die erste Ausgabe der Studie von EUPD Research. Die Studie bringt erstmals Transparenz in den Markt der Ladestationen für Elektrofahrzeuge und stellt hierbei eine einzigartige Datenlage zum Angebot, Handel bzw. Absatzmittlern sowie zu den Installationsbetrieben bereit. Die Installateursbefragung bildet das Kernelement der Studie und zeigt die wichtigen Erfahrungswerte und Bewertungen von Ladestationen aus Sicht des Installateurs.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Leo Ganz, Partner von EUPD Research, unter + 49 30 880 600-71 oder l.ganz(at)eupd-research.com.